Neuzugang Djamal Ziane wird beim 2:0-Sieg des 1. FC Lok gegen Erzgebirge Aue II zum Matchwinner
Leipzig. Tolle Kulisse, herrliches Wetter, hoch verdienter Sieg: Vor 2472 Zuschauern im Plache-Stadion bezwang der 1. FC Lok gestern Erzgebirge Aue II 2:0 (2:0), rehabilitierte sich mit einer TopLeistung für die indiskutable Vorstellung beim 1:3 in Sandersdorf und kletterte auf Rang drei der Oberliga.
"Die Mannschaft hat die richtige Reaktion gezeigt, vor allem die erste Halbzeit hat mir gefallen", sagte Trainer Heiko Scholz und lobte seinen Matchwinner Djamal Ziane: "Er hat ein Riesenspiel gemacht, war schnell und einsatzstark, bewies seinen Torriecher. Besser hätte er seine Chance kaum nutzen können."
Der 22-jährige Deutsch-Algerier, vor der Saison von Energie Cottbus nach Probstheida gewechselt, durfte erstmals von Beginn an in der Sturmspitze ran, bereitete den Führungstreffer von Gianluca Marzullo (9.) mustergültig vor und erzielte das 2:0 (38.) nach feinem Pass von Andy Wendschuch selbst. "Beides mit meinem eigentlich schwachen linken Fuß", freute sich Ziane, "ich fühle mich ganz vorn einfach wohl und habe heute viele gute Bälle von den Kollegen bekommen. So kann es weitergehen."
Das gilt für die gesamte Mannschaft, die sich bissig in die Zweikämpfe kniete, Aue sofort unter Druck setzte und mit schönen Direktkombinationen glänzte. Oft eingeleitet vom agilen Wendschuch, der kluge Pässe schlug und Regisseurs-Qualitäten nachwies. "Wichtig war, dass wir uns endlich mal früh belohnt haben und nie zittern mussten", erklärte der Mittelfeldmann.
Nach dem Wechsel hätte Lok das Ergebnis in die Höhe schrauben können, ja müssen, doch dreimal Marzullo, zweimal Alexander Langner und einmal Sebastian Zielinsky vergaben beste Gelegenheiten zum Kantersieg. Der Tabellen-Achte aus Aue fuhr jedenfalls gut bedient nach Hause. "Meine junge Truppe war extrem beeindruckt von der großen Kulisse und von Loks Aggressivität", gestand Trainer Robin Lenk.
Nicht im Lok-Kader und auch nicht im Stadion war gestern Steve Rolleder. Der Stürmer soll sich im Anschluss an einen Oktoberfest-Besuch in einem Münchner Edel-Club mit Schauspieler Heino Ferch geprügelt haben, der laut Medienberichten Anzeige erstattete. "Uns liegen dazu keine Informationen vor" sagte Lok-Präsident Heiko Spauke, "Steve hat sich einige Tage frei genommen und berät sich mit seinem Anwalt."
Steffen Enigk