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1. FC Lok | - | FC Rot-Weiß Erfurt II | ||
6 | : | 3 |
Nr. | Name |
1 | Jan Evers |
3 | Marcel Hensgen |
4 | René Ledwoch |
6 | Torsten Jülich |
12 | Tommy Kind |
(22 | Ralf Schreiber) |
13 | Stephan Knoof |
16 | Manuel Starke |
17 | Holger Kraus(K) |
18 | Steven Aßmann |
(23 | David Quidzinski) |
19 | Anton Köllner |
21 | Rico Engler |
(10 | René Heusel) |
Nr. | Name |
12 | Sebastian Bach |
2 | Jörn Nowak |
4 | Christopher Handke |
6 | Tino Gerke |
(5 | Tobias Eckermann) |
7 | Tobias Ernst |
(11 | Kemal Sarvan) |
8 | Fabian Montabell |
9 | Ivaylo Ivanov |
(3 | Herbert Niste) |
10 | Thomas Ströhl |
13 | Christoph Göbel |
15 | Sebastian Mees |
16 | Bekim Rinik-Carolus |
Stand: | Minute: | Spieler: |
0:1 | 5. | Manuel Starke(ET) |
0:2 | 23. | Fabian Montabell |
1:2 | 35. | Anton Köllner |
2:2 | 37. | Steven Aßmann |
3:2 | 50. | Rico Engler |
3:3 | 60. | Ivaylo Ivanov |
4:3 | 67. | René Ledwoch |
5:3 | 76. | René Ledwoch |
6:3 | 81. | Bekim Rinik-Carolus(ET) |
Datum: | 16.08.2008 |
Uhrzeit: | 15:00 Uhr |
Zuschauer: | 3433 |
Was für ein unglaublicher Saisonauftakt: Die Saison hat gerade erst begonnen und man kann schon jetzt sagen - das Spiel wird wohl das geilste Spiel der Oberliga gewesen sein. Nach oben ist da kaum noch Luft! In einer mitreißenden Partie siegte der Aufsteiger aus Sachsen, der 1. FC Lokomotive Leipzig, gegen den Aufsteiger aus Thüringen, den FC Rot-Weiß Erfurt II, mit 6:3 (2:2). Vor 3.433 euphorischen Zuschauern im Plache-Stadion trafen René Ledwoch (2), Anton Köllner, Steven Aßmann und Rico Engler für den ersten Tabellenführer (mindestens bis Sonntag). Ein unvergesslicher Tag in Probstheida, der bitterböse begonnen hatte ...
Lok-Coach Rainer Lisiewicz ließ mit Rückkehrer Torsten Jülich nur einen (echten) Neuzugang von Anfang an ran. Im Mittelfeld durften sich Marcel Hensgen, Manuel Starke, René Ledwoch und etwas überraschend Stephan Knoof und Steven Aßmann austoben. Den Sturm besetzten Rico Engler und das 19-jährige Nachwuchs-Talent Tommy Kind. Die Erfurter Bubis begannen mit fünf Kickern (Nowak, Handke, Montabell, Ströhl und Carolus) aus dem Kader der I. Mannschaft. Aber nur Bekim Rinik Carolus durfte diese Saison bei den Profis bereits ran. 5. Minute - gleich der Schock für Lok. Einen Freistoß des überragenden Thomas Ströhl beförderte Manuel Starke aus 8 Metern in die eigenen Maschen. 0:1 per Eigentor - schlimmer hätte es nicht beginnen können. Auf der Gegenseite probierte sich Rico Engler aus 22 Metern (7.). Dann ein tolles Solo von Ströhl, der Torsten Jülich übers rechts einfach stehen lässt und aus 16 Metern den rechten Pfosten trifft (8.). Glück gehabt! Zehn Minuten später segelte ein Krauß-Freistoß von rechts in den Strafraum, doch René Ledwoch köpfte aus 7 Metern drüber. 23. Minute: Der Sturm-Riese Ivaylo Ivanov (2,02 m!) setzt sich auf links gegen Köllner durch. Den Kopfball aus 4 Metern kann Keeper Jan Evers nur in die Mitte prallen lassen, wo Fabian Montabell (spielte schon in der 1. Liga für Hannover) zum 0:2 aus 9 Metern abstaubte. Lok bis jetzt chancenlos, viele Fans rechneten wohl schon mit einer dicken Packung bis zum Spielende. Aber die Loksche zeigte Moral, ein Krauß-Freistoß aus 20 Metern strich knapp drüber (32.). Hoffnung dann in Minute 35. Nach einem weiten Einwurf von Stephan Knoof entwickelte sich Chaos im RWE-Strafraum. Am langen Pfosten beweist Anton "Die Maske" Köllner (nach einem Nasenbeinbruch mit einer Gesichtsmaske ausgestattet) übersicht und trifft mit links ins linke Eck aus 6 Metern zum 1:2. Euphorie nun in Probstheida - und die nutzt der junge Steven Aßmann für seinen ersten Pflichtspieltreffer. Nach einem Starke-Freistoß nimmt "Atze" das Leder volley und erzielt aus 14 Metern einen Traumtreffer ins linke Eck zum 2:2-Ausgleich. Probstheida stand schon jetzt Kopf. Auf der Gegenseite prüfte Montabell (Vorarbeit mal wieder von Ströhl) Evers aus 13 Metern (40.). Pause - durchatmen.
In Durchgang zwei erhöhte sich die Schlagzahl nochmals. Schon in der 48. Minute probierte es Tommy Kind aus 8 Metern per Kopf, aber Christopher Handke rettete per Kopf auf der Torlinie. Sekunden später zog Stephan Knoof aus 20 Metern einfach mal ab, doch Sebastian Bach kratzte die Kugel aus dem linken Dreiangel. Dann ein Konter über den flinken Tommy Kind über links. Der sieht an der Grundlinie im Rücken Rico Engler, der aus 10 Metern zum 3:2 einschob. Was für ein Jubel! Kurz darauf hebt Thomas Ströhl einen Freistoß aus 16 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei (54.). Dann die 60. Minute: Ströhl mit einem umstrittenen Freistoß von halb links. Am langen Pfosten lauert der lange Ivanov, der aus 10 Metern ins linke, obere Eck zum 3:3-Ausgleich einnickte. Doch Lok spielte weiter nach vorn, RWE aber mit der Chance zum 3:4. Diesmal bediente Ivaylo Ivanov Christoph Gröbel, der aber knapp links vorbei zielte (64.). Auf der Gegenseite versagten nach Engler-Zuspiel Tommy Kind die noch jungen Nerven (65.). Dann eine Ecke von Rico Engler von links - in der Mitte steht der agile René Ledwoch völlig frei und köpft aus vier Metern zum 4:3 ein. Doch der blau-gelbe Wahnsinn geht weiter! In der 69. Minute erkämpft der bärenstarke Ledwoch toll das Leder, schickt den flinken Rico Engler. Der tanzt seinen Gegenspieler aus, zieht aus 10 Metern aber knapp links vorbei (ein Abspiel auf Manuel Starke wäre hier wohl die bessere Wahl gewesen). Egal, weiter ging's! Kapitän Holger Krauß schlägt einen Freistoß von rechts in den Strafraum - und da steht wieder Ledwoch, der aus 8 Metern zur 5:3-Entscheidung einköpfte (76.). Jubel pur im Plache-Stadion, während sich "Ledi" seine Siegerfaust bei Michael Ballack abgeschaut haben dürfte. Erfurt gab aber nicht auf und hatte nur 60 Sekunden später die Großchance zum Anschlusstreffer durch Einwechsler Sarvan. Doch der wischte mit der Platte am Ball um Zentimeter vorbei. Alles klar dann in Minute 81: Ralf Schreiber läuft auf links allen davon. Bringt die Flanke Richtung Strafraumgrenze, wo Engler lauerte. Doch Bekim Carolus spritzt dazwischen und befördert den Ball per Kopfball-Bogenlampe aus 16 Metern ins eigene Netz zum 6:3-Endstand. Das sogar noch mehr möglich war, bewiesen die Großchancen von Engler (85.) und Joker René Heusel (90.). Aus, jetzt wurde per Gänsehaut gefeiert ...
Fazit: 1. Spieltag - ein unvergessliches Fußballfest. Der pure Wahnsinn, auch wenn das Ergebnis natürlich einige schwächen der Loksche übertüncht. Eine halbe Stunde lang sah der Aufsteiger aus Sachsen wie der sichere Verlierer aus, offenbarte viele Schwächen im Abwehrverbund. Doch mit Moral und etwas Glück kamen die Leipziger zurück und boten den Fans ein begeisterndes Fußballfest. Wiederholung erwünscht! Erfurt II bewies, trotz der Pleite, dass mit den Bubis zu rechnen ist. Besonders die Offensiv-Abteilung um Montabell, Ivanov und Ströhl zeigte sehenswerten Fußball. Für die Loksche geht es nächste Woche zum Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt nach Wolfen. Gerne mit dem nächsten Offensiv-Leckerbissen ...
(von Chris Paul)