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1. FC Lok | - | FC Erzgebirge Aue II | ||
2 | : | 2 |
Nr. | Name |
1 | Jan Evers |
6 | Torsten Jülich |
10 | René Heusel |
(8 | Georg Froese) |
11 | Kevin Adam |
(7 | Alexander Kunert) |
13 | Stephan Knoof |
16 | Manuel Starke |
19 | Anton Köllner |
21 | Rico Engler |
22 | Ralf Schreiber |
24 | Robert Roscher |
25 | David Reich |
(14 | Norris Höhn) |
Nr. | Name |
21 | Michael Arnold |
2 | Sylvio Schwitzky |
3 | Ronny Liebold |
4 | Andreas Lobsch |
5 | Felix Dojahn |
(12 | Kevin Richter) |
6 | Marco Wölfel |
7 | Tommy Käßemodel |
8 | Sascha Weirauch |
9 | Andy Wendschuch |
10 | Christian Siemund |
11 | David Helbig |
(13 | Robert Nitzsche) |
Stand: | Minute: | Spieler: |
0:1 | 12. | Andy Wendschuch |
0:2 | 25. | Christian Siemund |
1:2 | 65. | Rico Engler |
2:2 | 75. | Torsten Jülich |
Datum: | 23.05.2009 |
Uhrzeit: | 15:00 Uhr |
Zuschauer: | 2570 |
Warum nicht gleich so? Dank einer erheblichen Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten erkämpfte der 1. FC Lok Leipzig vor 2570 Zuschauern im vorletzten Heimspiel der Saison ein 2:2 (0:2) gegen den FC Erzgebirge Aue II. Zwar wird das wohl das Ende allerletzter Aufstiegsträumereien bedeutet haben, dennoch verdient die Moral der Truppe ein Lob. Aues Andy Wendschuch (12.) und Christian Siemund (25.) hatten der Heimelf mit ihren Toren früh den Wind aus den Segeln genommen. Die Blau-Gelben brauchten ihres Zeichens die komplette erste Halbzeit, um überhaupt ins Spiel zu finden. Rico Engler (65.) und Torsten Jülich (75.) erzielten nach der Pause die Treffer zum etwas glücklichen, aber verdienten Unentschieden.
Jörg Seydler nahm im Vergleich zum Last-Minute-Sieg in Markranstädt auf drei Positionen personelle Umstellungen vor. René Heusel hatte seine Gelbsperre abgesessen und ersetzte Georg Froese im Angriff. Im Mittelfeld bekamen Stephan Knoof und Kevin Adam ihre Chance von Anfang an, wofür Steven Aßmann auf der Bank Platz nehmen musste. Zudem fiel Sven Hellmund kurzfristig krankheitsbedingt aus. Abwartend und auf Fehler des Gegenüber lauernd, beschnupperten sich die beiden Kontrahenten in den ersten Minuten, wobei Lok noch Feldvorteile besaß. Doch jäh wurden die Zuschauer aus ihrer samstäglichen Dämmerung gerissen. Direkt im ersten konstruktiven Spielzug der Partie wurde der 1. FC Lok kalt erwischt. Aues David Helbig entsandte seinen Sturmpartner Andy Wendschuch mitten in die Schnittstelle der blau-gelben Viererkette, der mit dem Ball am Fuß ungestört durch das Loch in der zentralen Defensive entkam und den herauseilenden Evers ohne Mühe zur Gäste-Führung überwand (12.).
Es dauerte bis zur 19. Minute, da Lok das erste Mal so etwas wie Schweißtröpfchen in der Auer Defensive verursachte. Engler bediente Heusel dabei per langem Einwurf, im Strafraum angekommen, war dieser gerade im Begriff auszuholen, als Weirauch in letzter Sekunde (elfmeterwürdig?!) dazwischengrätschte und den Ball zur Ecke spitzelte. Der Heimelf war das Bemühen nicht abzusprechen, allerdings agierten die "Bubis" aus dem Erzgebirge abgeklärt und kombinationssicher. Der nächste Schock ließ nicht lange auf sich warten. Während eines Freistosses von Tommy Käßemodel hielt die Lok-Defensive abermals einen Moment zu lange inne, was Christian Siemund per Lupfer aus zwölf Metern eiskalt zu nutzen wusste (25.).
Erst drei Minuten darauf gab Engler Loks ersten Torschuss überhaupt ab, nachdem zuvor Adam das bereits verlorene Spielgerät zurückerkämpft hatte. Aber Michael Arnold im Auer Kasten brachte das genauso wenig in Verlegenheit wie Englers nächster Versuch zwei Minuten später. Reich hatte seinen Stürmer mit einem punktgenauen langen Ball aus der eigenen Hälfte bedient. Ebenso hatte Arnold keine Mühe, Anton Köllners Kopfball nach Knoofs Einwurf aufzunehmen (38.). Die Lila-Weißen begnügten sich im Begriff ihrer ungefährdeten Führung derweil mit dem Nötigsten, blieben jedoch stets gefährlich. So köpfte Innenverteidiger Liebold nach Käßemodels Ecke knapp über die Latte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff zischte dann noch Jülichs Schuss aus gut 18 Metern nur um Zentimeter am Pfosten vorbei.
Mit neuem Elan und zwei frischen Akteuren kam der 1. FC Lok aus der Kabine. Alexander Kunert und Norris Höhn sollten an Stelle von David Reich und Kevin Adam Akzente setzen. Kunert verlieh der vorher lahmenden Mittelfeldzentrale endlich Kreativität. Er war es auch, der nach einer guten Stunde mit tollem Pass durch die Gasse Engler bediente, der mutig abzog , aber Arnold die kurze Ecke dicht gemach hatte. Etwas unverhofft erhielt die Loksche dann die Chance, ins Spiel zurückzukehren. Ex-VfB-Junior Sylvio Schwitzky "zupfelte" im Strafraum am Leib Heusels und wohl zur Verwunderung der Akteure und des Publikums zeigte Schiedsrichter Schmickartz auf den Punkt. Stephan Knoof übernahm die Verantwortung, zielte rechts halbhoch, wo Torhüter Michael Arnold per Blitzreflex hinflog und den Ball abwehrte; Allerdings verblieben seine Vorderleute im Tiefschlaf, sodass Rico Engler der Abpraller vor die Füße fiel und der unbarmherzig zum Anschluss eindrosch (65.).
Es war der bislang fehlende Impuls, die bis in die Zehenspitzen zu spürende Unsicherheit der Lok-Akteure wich dem Selbstvertrauen. Die Blockade schien gelöst. Aue hatte kaum den Anstoß ausgeführt, als Ralf Schreiber schon wieder an den Ball kam, einen weiten Diagonalball auf Torschütze Engler spielte, der aus 22 Metern von halbrechts und mit vollem Risiko die Kugel volley auf das Gehäuse donnerte, doch Arnold rettete dank einer Glanzparade. Lok rannte an, nicht filigran, aber mit der geballten zweiten Luft, drängte die sichtlich beeindruckten Gäste in die Defensive. Chancen folgten auf dem Fuß: Starke köpfte drüber (69.), Engler verzog seinen Fernschuss (71.). Doch mitten in die Drangphase hinein hätte der FCE beinah für die Entscheidung gesorgt, als Siemund die rechte Seite allein auf weiter Flur hinter sich ließ, aber sein Versuch um Zentimeter am langen Pfosten vorbei kullerte (72.).
Aber Lok sollte 15 Minuten vor Schluss für sein Anrennen doch noch belohnt werden. Rico Englers Ecke erreichte am langen Pfosten Stephan Knoof, der etwas unorthodox mit dem Knie den Ball in den Fünfer weiterleitete, wo Köllner in mit letztem Einsatz im Spiel hielt; Im Rückraum bedankte sich Torsten Jülich - völlig freistehend - und staubte aus Nahdistanz zum Ausgleich ab. Es sollte gleichzeitig auch die letzte gefährliche Offensiv-Aktion beider Teams gewesen sein, da Manuel Starkes Kopfball in der Schlussminute drei Meter vorbei flog.
(von Maximilian Hendel)